01 Reisebericht: Testferien Korsika August/September 2012

26. August bis 7. September 2012

1. Tag

Nach grösserer Packaktion fuhren wir am Sonntagmorgen bei Regen in den Süden. Die Fahrt verlief reibungslos und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Unser Zielort war Savona (IT) an der ligurischen Küste. Da erhielten wir auf dem Camping auch gleich noch den letzten freien Platz und zu unserem Glück befand sich dieser direkt am Meer. Wir erholten uns am Strand von der langen Fahrt.

 

2. + 3. Tag

Am Montag mussten wir um 5:30 Uhr aufstehen und uns vom Campingplatz schleichen, damit wir rechtzeitig die Fähre nach Bastia erwischten. Bei der Fähreneinfahrt hat Bagheera dann gleich noch einen grösseren Stau verursacht: Die Fährenmitarbeiter meinten, dass Bagheera wohl nur 2.40 Meter hoch ist, obwohl wir die Fähre für 2.60 Meter gebucht haben. Natürlich kennen wir unsere Bagheera besser und wissen, dass ihre Modelmasse die 2.40 Meter übersteigen. Naja unsere Kleine räumte dann erst mal 3 Wassersprinkler an der Decke ab, bis die Fährenmitarbeiter beschlossen, dass Bagheera im Rückwärtsgang sich zu den Wohnmobilen einordnen muss.

Die Fährenüberfahrt genossen wir dann mehrheitlich schlafend auf dem Aussendeck. In Bastia angekommen stockten wir im nächsten Laden unseren Lebensmittelvorrat auf und fuhren weiter südlich zum Camping Calamar. Dieser befindet sich direkt an einem kleinen Strand und hat viele schattige Standplätze unter Olivenbäumen. Da haben wir unser Basecamp für 2 Nächte aufgestellt und genossen das süsse Nichtstun.

 

4. Tag

Wir beschlossen ins nördliche Landesinnere zu fahren, genauer ins Restonica Tal. Die Fahrt führte uns durch die Stadt Corte und war abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Am Ende vom Restonica Tal wollten wir eigentlich eine Wanderung unternehmen, entschieden uns aber vor Ort um und unternahmen stattdessen eine Flussbettwanderung in der Restonica. Die Flussbadestellen sind der absolute Traum…so klares Wasser haben wir beide noch nie gesehen. Unser Basecamp stellen wir direkt beim Flussufer im Camping Tuani auf. Der Platz steht in mitten der Natur und war absolut genial.

 

5. Tag

Von Landesinneren fuhren wir durch Bergstrassen wieder an die Ostküste genauer nach Solenzara. Wir waren praktisch alleine unterwegs und waren erstaunt über die weitläufigen grünen Wälder. Zurück am Meer suchten wir uns den Camping Côtes des Nâcres aus, wo wir direkt am Strand unser Basecamp aufstellen konnten. Das Meerwasser war glasklar und daher ideal zum Schnorcheln. Am Abend konnten wir den Vollmond gespiegelt im Meer geniessen und am Morgen den Sonnenaufgang direkt aus dem Dachzelt heraus.

 

6. Tag

Wieder fuhren wir ins Landesinnere um weitere Flussbadestellen zu entdecken und gleichzeitig über den bekannten Bavella Pass zu fahren. Da war dann aber Touristenalarm, so dass wir praktisch ohne Stopp den Pass sowie das Bergdorf Zonza hinter uns liessen. Unsere Route führte weiter in die südlichste Stadt von Korsika nach Bonifacio. Der Camping Pian del Fosse liegt ausserhalb der Stadt unter hunderten von Olivenbäumen und war wie geschaffen für unser Basecamp. Die Bäume waren ideal für das abendliche Slackline Training. Da es fast sturmartige Winde hatte, beschlossen wir im Fahrzeuginneren zu nächtigen.

 

7. Tag

Früh fuhren wir vom Camping aus in die Stadt Bonifacio. Wir parkten Bagheera direkt im Hafen und erkundschafteten die Stadt zu Fuss. Bonifacio liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken und auf teils überhängenden Kalkklippen. Einige Häuser schweben über dem Abgrund und es scheint eine Frage der Zeit zu sein, bis diese ins Meer stürzen. Für 5 Euro Eintritt liefen wir dann auch noch die Escaliers du Roi d’Aragon, die steile Treppe mit 187 Stufen und einer Steigung von etwa 45 Grad wurde im Jahre 1420 von den Spanier erstellt und führt vom Meer in die Stadt hinauf.

Als gegen Mittag die Touristen in die Stadt kamen, war es für uns Zeit um weiterzuziehen. Die Route führte uns nun an die Westküste. Wir durchfuhren die Stadt Sarténe und Propriano und liessen uns schliesslich am Golf de Valinco im Camping Cupabia direkt am Meer hinter einer Sanddüne nieder. In der Nacht wurden wir im Dachzelt von heftigem Regen überrascht, der uns kurzzeitig aus dem Schlaf riss.

 

8. Tag

Am Morgen liess sich die Sonne wieder blicken und das Zelt trocknete schnell. Vor Ort haben wir dann noch interessante deutsche Bekanntschaft geschlossen und checkten dann erst gegen Mittag aus dem Camping aus. Wir fuhren die Küstenstrasse entlang, vorbei an der Hauptstadt Ajaccio weiter hoch zum Golf de Sagone. Es kamen immer mehr Wolken auf und wir beschlossen den nächsten Camping U Sommalu anzusteuern. Irgendwie waren wir beide total müde und legten eine schlafende Siestazeit ein. Später stellten wir die Slackline auf und im Nu war es schon wieder Abend. Da das Wetter weiterhin unbeständig war und wir am nächsten Tag früh zur Calanche fahren wollten, entschlossen wir uns ein weiteres Mal im Fahrzeuginnenraum zu nächtigen.

 

9. Tag

Wir machten uns am morgen früh auf die Wanderung zum Aussichtpunkt Capu Rossu – eine Klippe mit einem altem Wachturm und Aussicht auf den Golf von Porto. Der Parkplatz war bei unserer Ankunft leer und zu unserem Glück regnet es auch noch – hoffentlich ein Touristenabschrecker! Die Wanderung war sehr schön und zum Schluss ziemlich anstrengend. Oben angekommen assen wir auf der „Terrasse“ des alten Turms unsere Sandwiches und genossen die super Aussicht. Erschöpft kamen wir wieder auf dem überfüllten Parkplatz an und machten uns schnell aus dem Staub.

 

Die Fahrt ging abenteuerlich weiter an der Küstenstrasse entlang bis hoch nach Calvi. Vor Calvi konnte Bagheera noch ihre Offroadkünste vorführen, als wir zu dritt einen „Wanderweg“ zu einem Leuchturm gemacht haben. Die Stadt Calvi ist voll von Touristen und die Campingplätze sind überteuert und nicht sehr attraktiv, somit beschlossen wir weiter nach Lumio zu fahren und uns auf dem Camping Le Panoramic niederzulassen. Hier genossen wir beim Abendessen den Ausblick hinunter zur Bucht. In der Nacht wurden wir von einem grossen Gewitter aus dem Schlaf gerissen. Als die Blitze im Sekundentakt unser Dachzelt erleuchtete und das Donnern immer intensiver wurde flüchteten wir ins Fahrzeuginnere. Im Auto beobachteten wir das Gewitter etwas entspannter und als der Regen fast aussetzte stiegen wir wieder zurück ins Zelt.

 

10. Tag

Am Morgen fuhren wir weiter an der Küstenstrasse bis hoch nach St. Florent. Damit wir unser Basecamp noch einmal direkt am Meer aufstellen konnten liessen wir uns im Camping A Stella nieder. Nach einem kleinen Klippenspaziergang erreichten wir eine sandige Badebucht. Der Sturm vom Vortag konnte noch an den Wellen erahnt werden und wir hatten im Wasser unseren Spass, bis der erste Blitz direkt vor uns einschlug. Fluchtartig verliessen wir das Wasser und gesellten uns zurück zu Bagheera. Gegen Mitternacht wurden wir abrupt von einem heftigen Sturm geweckt. Der Dachzelt flatterte was das Zeug hielt und wir dachten, dass es uns vom Dach windet und dann kam der REGEN. Wie aus Kübeln hat es auf uns runtergeschüttet. Unterstützt wurde das Ganze mit Blitz und Donner. Wieder wollten wir ins Fahrzeuginnere flüchten, da liess der Regen aber schon nach. Der Blick vom Dach um unser Fahrzeug mit der Taschenlampe war erschreckend, der ganze Camping stand unter Wasser..Naja gut schlafen wir nicht am Boden....

 

11. Tag

Unser letzter Korsika Tag verbrachten wir mit der Fahrt von St. Florent zurück nach Bastia. Der Camping San Damiano liegt kurz vor Bastia direkt am Meer, aber nachdem man ganz Korsika bereist hat, findet man diesen Strand nicht sehr "anmächelig". Wir vergnügten uns lieber mit den Nachbarshunden, die zu Corry's Freude gerne zu uns rüber kamen.

 

12. Tag

Wieder mussten wir früh aufstehen damit wir pünktlich die Fähre um 8 Uhr in Bastia erwischten. Wir liessen uns auf der Schattenseite des Decks nieder und verbrachten die Fahrt draussen praktisch alleine. Die Fahrt von Savona zurück nach Hause zog sich etwas in die Länge aber um 21 Uhr Abends waren wir 3 auch schon wieder Zuhause.

 

Fazit der Testferien

Die Testferien waren ein voller Erfolg. Es hat alles geklappt und es verlief alles nach Plan. Das Material und wir wurden in verschiedenen Wetterlagen getestet. Natürlich gibt es da und dort noch Anpassungen und Verbesserungen, die wir nun nach unserer Rückkehr gleich umsetzen wollen.

Budgetmässig hat es ebenfalls geklappt und wir kamen auf ein Tagesbudget von knapp über 80 CHF zu Zweit pro Tag - dies beinhaltet die Übernachtunskosten, Verpflegung, Diesel und sonstige persönliche Ausgaben. Wir haben uns natürlich ein wenig mehr geleistet, als das was wir für unsere Reise planen.

Unsere gefahrene Route (1914 km)

Kosten für Korsikareise

Zum Land selber: Korsika bietet enorme Vielfalt und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten: super Strände mit Karibikfeeling, klare Flüsse, schöne Berge aber auch interessante Städte. Von der Vegatation etc. bevorzugen wir jedoch immer noch die nördliche Hemisphäre. Falls wir mal wieder nach Korsika reisen, würden wir die letzten 2 September Wochen als Reisedatum wählen, dann haben die Deutschen auch keine Sommerferien mehr :) und man hätte die meisten Campings wohl für sich alleine. Alle Korsikafotos sind in der Korsika Fotogalerie ersichtlich.


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Kommentare: 5
  • #1

    Mam (Sonntag, 16 September 2012 21:23)

    Suuuuuper Fotischtrecki :-)So direkt am Schtrand nächtige isch ja scho toll:-) Freut mi das alles so guet klappt hät und alles unfallfrei gloffe isch und ihr heil wieder cho sind :-)Küssli Mam .............

  • #2

    Tommy Riege (Donnerstag, 14 Februar 2013 21:01)

    Eigentlich hat mir eure Homepage und gerade der Korsika Reisebericht sehr gut gefallen. Die Fotos sind super und der Bericht über die Vorbereitung des Fahrzeugs klasse, leider dann diese überflüssige Bemerkung über uns Deutsche. Bei über 1500 Visitors aus Deutschland würde ich sowas lassen. Viel Glück und Toi Toi Toi für die USA. Gruß Tommy aus Bielefeld

  • #3

    Corry & Mike (Donnerstag, 14 Februar 2013 21:25)

    Lieber Tommy

    Vielen Dank für deinen Kommentar. Es tut uns leid, dass du die Bemerkung bezüglich den Deutschen falsch verstanden hast... der Satz war überhaupt nicht gegen die Deutschen gerichtet, sondern wir mögen es grundsätzlich ausserhalb der Saison ohne viele andere Touristen zu reisen. Dies war nur ein Tipp, für Reisende, die wie wir meinten, dass Ende August bereits als Nebensaison gezählt wird.

  • #4

    Markus (Donnerstag, 16 Oktober 2014 21:32)

    Hallo miteinander der letzte Campingplatz möchte ich auch ansteuern hat dieser keine Barriere? Und wie sieht das mit Strom aus Auf Korsika Gruss Markus

  • #5

    Corry & Mike (Samstag, 18 Oktober 2014 08:13)

    Lieber Markus

    Der Platz ist offen und hat keine Barriere. Wir haben beim Einchecken gesagt, dass wir früh auf die Fähre müssen und er meinte es wäre kein Problem.

    Viel Spass auf Korsika!!